Leider dürfen Therapeuten ab Januar 2022 keine Blutegeltherapie mehr am Hund anwenden. Daher dient diese Seite als reine Informationsplattform.


Blutegeltherapie

In der Humanmedizin findet der Blutegel bereits seit der Antike seine Anwendung.
In den 60er Jahren wurde die Therapie mit Blutegeln dann wieder neu entdeckt und hat sich seitdem zu einer anerkannten Behandlungsmethode bei vielen Krankheiten entwickelt.

Auch bei Hunden kann der medizinische Blutegel vielfältige Erfolge verzeichnen, denn seine Einsatzgebiete sind groß. Egal ob Ödeme, Arthrosen, Entzündungen oder Abszesse, diese kleinen Blutsauger können unseren vierbeinigen Freunden in vielen Bereichen helfen. Gerade bei Hunden mit starker Arthrose, die vom Tierarzt schon fast aufgegeben werden, kann eine Blutegeltherapie oft noch kleine Wunder vollbringen. Die Arthrose kann zwar durch sie nicht geheilt werden, eine einzige Behandlung reicht aber oft schon aus, um die Symptome für mehrere Wochen zu lindern.

Wann hilft ein Blutegel?
  • Schmerzen
  • entzündliche Erkrankungen wie Arthri­tis / Arthrose, Lumbago, Mas­ti­tis (Gesäugeentzündung)
  • Gelenk­fehlbil­dung wie HD und ED
  • Erkrankun­gen des Bän­der– und Sehnenapparates
  • Wirbel­säu­len­erkrankun­gen wie Spondylose
  • Neu­ri­ti­den
  • Wund­heil­störun­gen
  • Nar­ben­prob­lematik
  • Hämatome
  • Venen­erkrankun­gen

Was passiert beim Biss?

Eigentlich ist der Biss des Blutegels gar kein richtiger Biss, sondern mehr ein Ansägen der Haut. Da der Egel aber direkt schmerzlindernde Substanzen in die Wunde abgibt, verspürt der Hund nur im ersten Moment einen leichten Schmerz, der in etwa mit dem Stich einer Nadel verglichen werden kann. Da die Schmerzgrenze von Hunden aber höher liegt als die von Menschen, bleiben sie in der Regel vollkommen ruhig. Sie heben meistens nur kurz den Kopf oder fangen an zu hecheln und lassen dann die Prozedur widerstandslos über sich ergehen.

Direkt nach dem Biss, und auch während des gesamten Saugvorgangs, sondert der Blutegel einen ganzen Cocktail an medizinisch wirksamen Substanzen ab. Über 40 Inhaltsstoffe konnten bisher im Speichel des Egels festgestellt werden. Zu diesen gehören unter anderem gerinnungshemmende Substanzen wie Hirudin und Calin, entzündungshemmende Stoffe wie Hyaluronidase, histaminähnliche Substanzen und schmerzlindernde Stoffe. Dies führt dazu, dass eine Behandlung mit medizinischen Blutegeln sowohl blutgerinnungshemmend und lokal gefäßerweiternd als auch immunisierend und lymphstrombeschleunigend wirkt.

Wie läuft die Behandlung ab?

Medizinische Blutegel werden in Deutschland auf speziellen Egelfarmen gezüchtet und von dort direkt an die Therapeuten per Express verschickt. Privatpersonen können sie zwar auch über die Apotheke beziehen, aber obwohl die Anwendung der Blutegel im Grunde recht simpel ist, sollte die Therapie dennoch nur von erfahrenen Tierärzten, Tierphysiotherapeuten mit entsprchender Fortbildung oder Tierheilpraktikern durchgeführt werden. Die Egel müssen nämlich genau an der richtigen Stelle angesetzt werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Setzt man die Blutegel darüber hinaus auf passende Akupunkturpunkte, so lässt sich die Wirkung der Therapie noch deutlich verstärken.

Zudem darf die Blutegeltherapie nicht bei jedem Hund angewendet werden. Leidet das Tier unter einer Blutgerinnungsstörung oder bekommt blutverdünnende Medikamente, so ist das Ansetzen von Egeln tabu. Außerdem darf keine Herzinsuffizienz oder Hirudin-Allergie vorliegen.

Nachblutung:

Nachblutungen der Bisssetellen sind normal und erwünscht. Sie können bis zu 48 h andauern, wobei in den ersten 6 Stunden die größte Nachblutung zu erwarten ist.
Der Hund wird von mir mit entsprechender Wundversorgung und ausreichendem Verbandsmaterial zum Erneuern des Verbandes versorgt.

Im Anschluss an das „Egeln“ braucht der Hund Zeit zur Regeneration. Bis 48 Stunden nach der Behandlung sollten deshalb keine Höchstleistungen von ihm abverlangt werden. Nach der Behandlung sind die Hunde in der Regel außerdem sehr entspannt und einige schlafen sogar schon während der Therapie ein.
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